Bereits im Sommer vergangenen Jahres stellten wir uns die Frage, ob wir uns nach den großen Erfolgen von 2010 und 2013 an eine 3. Filmmusiknacht heranwagen sollten. Der Aufwand wird wieder riesig werden, das war uns bewusst. Aber der Spaß an der Filmmusik überwiegt ganz klar. Somit war es entschieden: Die 3. Filmmusiknacht am 16. April 2016 wird angeschoben.

Bereits zum Weihnachtskonzert hatten wir vier Stücke vorbereitet, um ein bisschen Zeitdruck aus den Vorbereitungen zu nehmen. Im Januar ging es dann nahtlos weiter mit Filmmusik und auch mit dem Filmschnitt musste begonnen werden. Es war nicht ganz einfach, ein schönes Programm zusammenzustellen. Die Filme sollten bekannt und sehenswert sein, die Filmmusik richtig ins Ohr gehen und allzu schwer sollten die Stücke auch nicht sein. Wir entschieden uns diesmal, keine allzu langen Stücke, sondern eher kürzere auszuwählen, dafür allerdings zwölf statt sonst immer nur zehn Programmpunkte zusammenzustellen. Inklusive zwei Zugaben mussten also vierzehn Stücke ausgesucht, kopiert, verteilt und natürlich ohne Ende geprobt werden. Und natürlich mussten auch vierzehn Filme geschnitten werden.

Die Probenarbeit war wieder ein Geduldsspiel für uns alle. Bleistifte und Leuchtstifte waren im Dauereinsatz. Wir kämpften mit Tempiwechseln, "b" und "#" ohne Ende, Zunge und Finger waren manchmal einfach nicht schnell genug. Dietmar hatte wieder eine Engelsgeduld mit uns - seine Hartnäckigkeit ist einfach nicht unterzukriegen. Aber das Ergebnis gibt ihm auch diesmal wieder Recht. Was noch Ende März schauerlich anzuhören war, klang drei Wochen später auf einmal richtig klasse.

Am Konzertabend gab jeder einzelne von uns 40 Musikern alles, sogar ein paar gefürchtete Generalpausen haben dann im Ernstfall gut geklappt :-). Der Filmschnitt war perfekt gelungen, Musik und Filmausschnitte haben super zusammengepasst.

Für die Programmansage konnten wir wieder Christian Stadler gewinnen. Seine humorvolle Moderation zog sich wie ein roter Faden durch den Abend. Er gab dem Publikum wichtige Informationen, um die gezeigten Filmausschnitte richtig einordnen zu können. Wir begannen mit der Fanfare der "20th Century Fox Studios". Mit "Who wants to live forever" aus "Highlander" (ein Wunsch unseres Notenwartes Andreas ;-) hatten wir uns einen ganz ruhigen Auftakt gegönnt. Mit viel Fortissimo, Pauken und Trompeten begann das zweite Stück "Ben Hur" mit der oscar-prämierten Filmmusik von Miklos Rozsa, die wahrscheinlich jeder kennt. "Indiana Jones Selection" war eine echte Herausforderung für uns. Zwischenzeitlich zweifelten wir mal kurz daran, ob dieses Stück nicht doch eine Nummer zu groß für uns ist. Aber ... "Gut Ding will Weile haben!" - wir haben's hingekriegt - HURRA! Richtiges Kontrastprogramm dazu war der nächste Programmpunkt: "Disney Film Favourites" mit Ausschnitten aus "Arielle die Meerjungfrau" oder "König der Löwen". Entzückende Filmausschnitte unterstützten perfekt unsere Musik. Bei "Lawrence von Arabien" kamen besonders unsere Männer an den Pauken und dem Schlagzeug wieder richtig ins Schwitzen. Sonne, Sand und jede Menge Kamele - ein 3 1/2 -Stunden-Film wurde bei uns zu vier Minuten zusammengefaltet. James Bond's "Skyfall" und "You'll be in my heart" aus "Tarzan" machten uns zum Glück weniger Schwierigkeiten. Schwere, düstere Akkorde, donnernde Pauken und Trommelschläge unterstützten die Kampfszenen aus "Gladiator" mit Russel Crowe in der Hauptrolle. Wieder ein ganz anderes Filmgenre und ein Highlight für die Kinder im Publikum war  "Let it go" aus "Frozen - die Eisprinzessin". Ebenso liebenswert passend dazu "Selections from Mary Poppins" - das Kindermädchen das an einem Schirm vom Himmel schwebt und mit einem Löffelchen Zucker jede Medizin versüßt. Etwas zu lachen gab's dann bei den "Tollkühnen Männern in ihren fliegenden Kisten". Da war unser Musikstück leider zu kurz, um all die lustigen Szenen zu zeigen, die dieser Film bereithält. Den Schluss des Konzertes machte "Mein Name ist Nobody" mit Terence Hill in der Hauptrolle.

Wir freuten uns riesig über den überwältigenden Schlussapplaus unserer Konzertgäste. Drei Zugaben durften wir spielen: als erstes "Vielen Dank für die Blumen" aus "Tom und Jerry" und als zweites noch "Pippi Langstrumpf". Auch da hätte sich das Team vom Filmschnitt etwas mehr Zeit als nur 2:40 Minuten gewünscht. Hier war die Qual der Wahl besonders groß, es gibt einfach zu viele herrliche Szenen von Pippilotta Viktualia Rollgardina Schokominza Efraimstochter Langstrumpf. Als der Beifall nicht nachließ, spielten wir noch einen Auschnitt aus "Indiana Jones".

Tja, das war's. Eine arbeitsreiche, manchmal nervige ;-) und doch schöne Konzertvorbereitungszeit geht zu Ende. Vielen Dank an Dietmar und alle Musikerinnen und Musiker. Ihr habt ein wirklich tolles Konzert gespielt.

Jetzt aber: Schalter umlegen - die Polkas und Märsche warten ...

 

Christine Jahn

 

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