Wir begannen unser diesjähriges Weihnachtskonzert am 14. Dezember wie immer pünktlich um 19.30 Uhr. Da wir uns in der Sommerpause von unserem Dirigenten getrennt hatten, spielten wir unter der Leitung von Barbara, die uns auch weiterhin dirigieren wird. Diese hatte sich für die beiden Konzertteile tolle Mottos überlegt. Im ersten Teil gingen wir mit dem Publikum auf eine Weltreise.
Diese begannen wir im fernen Tasmanien mit dem Marsch „Abel Tasman“. Der niederländische Seefahrer fuhr seinerzeit los um nach Australien zu fahren, verfehlte dies aber komplett, traf auf das heutige Tasmanien und hielt es erst einmal für Chile. Nach einer kurzen Begrüßung durch Armin durfte ich in diesem Jahr durch das Programm führen.
Weiter ging es nach China. Das Stück „Yangtze River“ schrieb der Komponist Willi März für die Yangchin-Spielerin (chinesisches Hackbrett) Weiwei Zhang. Entlang des längsten Flusses Chinas führt der Komponist durch das Reich der Mitte mit eindrucksvollen, geheimnisvollen Landschaften und prachtvollen Palästen. Als Stilmittel verwendete er die typische chinesische Pentatonik mit Trommeln und Schellen. In dem Arrangement für Blasmusik wird die locker, leichte Melodie vor allem im Holzsatz intoniert.
Es folgte „Colorado River“. Der ca. 2400km lange Fluss entspringt im amerikanischen Bundesstaat Colorado als kleiner, friedlicher Bach am Fuße der Rocky Mountains. Der niederländische Komponist Kees Vlak versteht es in dem Stück hervorragend die Reise durch die Die weiche Melodie zu Beginn des Stückes erinnert an grüne Bergwiesen, kräftige Akkorde an große Bergmassive und das Hauptthema im Glockenspiel symbolisiert das strömende Wasser. Durch den Wechsel zum Alla Breve-Takt wird der Bach langsam zum Fluss. Wechsel in der Dynamik erinnern an Stromschnellen. Der Fluss wird immer schneller und kräftiger. Nun erreichen wir schon den Grand Canyon. Die Musik wird wilder, die Melodie der Stromschnellen und Wellen wechselt schnell zwischen den Registern hin und her und plötzlich- ein Moment der Stille- wir erreichen den Stausee Lake Mead, das Wasser beruhigt sich und mit einem wunderbaren Grandioso endet das Stück.
Mit dem Stück „Wein‘ nicht um mich Argentinien“ folgte ein kurzer Abstecher nach Südamerika. Der von Andrew Lloyd Weber geschriebene Musical-Song handelt von der früheren argentinischen Präsidenten-Gattin Eva Peron. Uli übernahm hier die Solo-Trompete.
Mit der spanischen Ouvertüre „Alcazar“ erreichten wir wieder den europäischen Kontinent. Kees Vlak hat das Stück unter seinem Pseudonym „Llano“ geschrieben und versteht es wieder hervorragend das spanische Flair der andalusischen Stadt Sevillia musikalisch auszudrücken.
Mit der Polka „Netolicka“ vom tschechischen Komponisten Ladislav Kubes endete unsere Weltreise.
Vor der Pause nutze Armin wieder den festlichen Rahmen um ein paar Ehrungen vorzunehmen. Benedikt unterstützt uns schon seit 10 Jahren an der Posaune. Als fördernde Mitglieder wurden geehrt: Karin und Rudi Munz für 25 Jahre, Roman Fröhlich für 40 Jahre und unser Ehrenmitglied Georg Rettinger für bereits 70 Jahre. Julia erhielt die Urkunde für ihre bestandene D2-Bläserprüfung.
Anschließend nahm auch Bürgermeisterin Ingrid Krämmel im Namen der Gemeinde Bachhagel Ehrungen vor. Wolfgang erhielt für sein jahrelanges, ehrenamtliches Engagement im Musikverein und bei der 750-Jahr-Feier die Erinnerungsmedaille „750 Jahre Bachhagel“. Auch Manuela erhielt die Medaille für ihren Einsatz im und um das Jubiläumsjahr. Sebastian Meindl vom Butterwiesenhof erhielt ebenfalls die Ehrung. Er stiftete für das 300-jährige Patrozinium der Kirche einen Gedenkstein. In der Pause konnten sich die Gäste wie immer beim Team des Schützenvereins stärken.
Im zweiten Konzertteil wurde es nun weihnachtlich. Wir starteten mit einer lustigen „Schlittenfahrt in den Alpen“. Es folgte mit „Des Hirten Abendgebet“ ein Solostück für Tenorhorn, das Andreas und Hans-Peter sehr gefühlvoll spielten.
Bei den Medleys „A Happy Winterholiday“ und „Happy Christmas“ spielten wir insgesamt neun Weihnachts- bzw. Winterlieder.
Als letztes Stück hatte Barbara das „Finale“ des „Weihnachtsoratoriums“ von Camille Saint-Saens ausgesucht.
Nachdem das Publikum eine Zugabe forderte, spielten wir noch bei Kerzenschein „Stille Nacht, heilige Nacht“. Ich hatte bereits in der Ansage zu diesem Stück erklärt, dass das Konzert nach diesem Weihnachtslied beendet ist, um den Gästen die weihnachtliche Stimmung mit nach Hause zu geben.
Wir freuen uns schon auf das nächste Konzert, das am 12. Dezember 2020 stattfindet.
Marina Triebel